Was bisher geschah

Die Wohnprojektinitiative „El Caracol“ hat sich 2009 gegründet mit dem Ziel ein Wohnprojekt in München im Rahmen der Mietshäusersyndikats zu schaffen. Da auf dem Münchner Immobilienmarkt kaum mehr Wohnhäuser angeboten werden und wenn, nur zu exorbitanten Preisen, wurden seit der Gründung mehrere städtische ungenutzte Häuser bei der Stadt zum Kauf oder Erbpacht angefragt. Bislang wurden sämtliche Anfragen abgelehnt, in der Regel mit einer folgenden Überschreibung der Häuser an die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG. In mehreren Fällen hat dies jedoch nichts am Leerstand geändert. Zusätzlich führt die Gruppe regelmäßig Aktionen und Veranstaltungen durch, um auf Leerstand in der Stadt und Möglichkeiten des selbstorganisierten Wohnen aufmerksam zu machen.

Das der städtischen GWG gehörende Haus Gollierstrasse 86 stand über mehrere Jahre größtenteils leer und wurde im März 2014 mit einer Aktion im Innenhof kurzzeitig belebt. Ein mit Vertreter_innen der Stadt einberufener runder Tisch blieb ergebnislos. Das Haus wurde darauf von der GWG bis 2016 saniert und die freifinanzierten Wohnungen sowie Ateliers sind aktuell zu am Mietspiegel orientierten Preisen vermietet.

Im Sommer 2014 wurde die ehemalige Kegelhofmühle in der Au, ebenfalls im Besitz der GWG, kurzzeitig besetzt mit der Forderung, das sanierungsbedürftige Gebäude für eine Nutzung als Wohnprojekt zur Verfügung zu stellen. Trotz weiterer Proteste aus der Nachbarschaft und dem Bezirksausschuss wurde das Haus im Weiteren umfassend saniert und 38 freifinanzierte Wohnungen knapp unterhalb der gebietsüblichen Preise vermietet. Die entstandenen Büroflächen werden ebenfalls von der GWG genutzt. Obwohl ein Großteil der Wohnungen für Senior_innen ausgelegt ist und ein Gemeinschaftsraum zur Verfügung steht, wurde das Gesamtkonzept im Viertel umfangreich kritisiert, da sich die Lage eher für Familien und eine KiTa eignet.

 

Das Haus Schwanthalerstrasse 119, bekannt als „Döner macht schöner“, steht seit 2005 leer und ist seitdem dem Verfall Preis gegeben. Für das einem Investor gehörende Haus gibt es seit mehreren Jahren eine nicht umgesetzte, mehrfach verlängerte Baugenehmigung. Zwei angedrohte Zwangsversteigerungen konnte jeweils kurzfristig durch offenbar unempfindliche Strafzahlungen abgewendet werden. Auf einer BA-Sondersitzung wurde ein Antrag auf Enteignung der Immobilie gestellt um das Haus einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Trotz einstimmiger Annahme des Antrags und breiter Unterstützung im Viertel sehen die potentiell zuständigen Stellen der Stadt keine Möglichkeit, dies umzusetzen.

 

Im Lauf des Jahres 2017 hat El Caracol mehrere Anläufe unternommen, das Haus Fraunbergstrasse 4 in Sendling, einen ehemaligen Gewerbebetrieb der seit mehreren Jahren leersteht, von der Stadt für ein Wohn- und Kulturprojekt zur Verfügung gestellt zu bekommen. Dazu gab es mehrere Informationsveranstaltungen und Treffen mit interessierten Anwohner_innen und Besuchebeim zuständigen Bezirksausschuss. Trotz regem Interesse in der Nachbarschaft und dem Wunsch des BA nach einem Schulbau, erfolgte Ende des Jahres der Stadtratsbeschluss, das Haus einer der kommunalen Wohnungsbaugesellschaften zu übertragen.