Die Wohnprojektinitiative "El Caracol“ (Die Schnecke) ist eine Gruppe von Menschen im Alter zwischen zwei und 60 Jahren, die sich zusammen gefunden hat, um in München ein Wohnprojekt auf die Beine zustellen.
El Caracol ist seit 2009 im Verein "Selbstbestimmtes Wohnen e.V." organisiert mit dem Wunsch nach gerechteren Mieten, gemeinschaftlichem, generationenübergreifendem, solidarischem und zukunftsweisendem Leben.
Wie sehr viele andere Menschen in dieser Stadt sind auch wir mit dem Problem konfrontiert, keinen bezahlbaren Wohnraum zu finden.
Aus unserer Sicht ist Wohnen ein Grundrecht der Menschen, genauso wie Gesundheitsversorgung, Bildung und ein auskömmliches Leben.
Die Schaffung von Wohnraum für alle Menschen ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die nicht von Investmentfirmen oder Anlagefonds gelöst werden kann.
Wichtig ist uns, dass wir die Bedingungen unseres Zusammenlebens gemeinsam bestimmen können.
Deswegen suchen wir ein Haus, in dem wir zusammen wohnen und gestalten können, dauerhaft und zu bezahlbaren Mieten.
Ein Haus – viele Möglichkeiten
Unsere Ideen sind so vielfältig wie unsere Gruppe.
Unser Haus soll ein Dach für möglichst Vieles bieten und offen sein für neue Gedanken und Vorhaben.
Wohnen
Wir empfinden Vielfalt als Bereicherung und erstreben eine Zusammensetzung von Bewohner*innen verschiedenen Alters, sozialem Status und kulturellem Hintergrund.
Unser Ziel ist ein gemeinschaftliches, sozial gerechtes und selbstverwaltetes Wohnen mit viel Platz zur gemeinschaftlichen Nutzung. Das Miteinander ist uns ebenso wichtig wie genügend (Rückzugs-) Raum für jede_n Einzelne_n von uns.
Wohnen soll vielseitig möglich sein - Einzelwohnen, WGwohnen, Familienwohnen,...
Werken
Einrichtungen zur Förderung von sozialer Teilhabe z.B. für Menschen mit Behinderung oder mit Fluchthintergrund wollen wir in unser Projekt integrieren. Hier wollen wir mit Vereinen, Initativen oder sozialen Trägern, die die fachliche Erfahrung mitbringen, zusammen arbeiten und Räume zur Verfügung stellen.
Darüber hinaus soll es Platz für Kleingewerbe oder Handwerker*innen geben.
Wie in einem Dorf sollen unterschiedliche Lebensbereiche an einem Ort zusammengeführt werden.
Wirken - Aus dem Haus in das Viertel
Mit unserem Projekt wollen wir einen nichtkommerziellen Ort schaffen für das Viertel, in dem Vereine, Initiativen oder Privatpersonen ihre Ideen umsetzen können. Vielerlei Nutzungen sind dabei denkbar: Ein Café als Treffpunkt, Räume für kulturelle und politische Gruppen und ein Ort für Veranstaltungen wie z.B. Kleinkunstabende, Wohnzimmerlesungen, Ausstellungen oder Workshops. Auch Werkstätten z.B. für Fahrräder oder Holzarbeiten können wir uns gut vorstellen. Durch die verschiedenen Angebote und Aktivitäten wollen wir in das Viertel hineinwirken und die Stadtgesellschaft mitgestalten.
Umsetzung
Wir wollen möglichst nachhaltig, ökologisch und barrierefrei bauen bzw. sanieren und bezahlbare Mieten für alle - eine sogenannte Kostenmiete – erreichen. Das bedeutet, dass die Miete lediglich die laufenden Kosten z.B. Erhaltungskosten, Nebenkosten,..beinhaltet und keine Rendite erwirtschaftet.
Unser Ziel ist es, ein genossenschaftliches Projekt des Mietshäuser Syndikats (www.syndikat.org) zu werden - Reprivatisierung des Hauses ist dabei ausgeschlossen.